Schödlbauer: Polifem

Ulrich Schödlbauer: Polifem sat. 1-5Ulrich Schödlbauer

Polifem

sat. 1-5

Englische Broschur, 58 Seiten

Umschlagillustrationen (innen): Jürgen Wölbing

ISBN 10: 3-934877-38-9

ISBN 13: 978-3-934877-38-2

Preis: Euro 13,00

PoliFem sat 1-5 (2004) lehnt sich in Titel und Gesamtanmutung an die satirische Kunst des altrömischen Dichters Juvenal an. Die Figur des einäugigen Zyklopen Polyphem, der durch Blendung sehend, d.h. wissend wird, steht im Hintergrund des Nachdenkens über die Ohnmacht des Einzelnen, die ebenso gut Macht genannt werden kann, da sie alle Macht aus sich entlässt: »Erst der versagte Hass / ist der gewährte«.

"PoliFem: Sprach-Führer für Verwirrte oder für Unschlüssige, Leute, die den Anschluss verpasst oder nie gesucht oder gesucht haben und für zu leicht befanden. Der Einäugige wartet auf niemand. Das zweite Auge ist ein Auge zuviel vielleicht, wie es heißt, es sucht Jemand, seines Glückes Schmied. Polyphem wartet, er wartet auf den, der ihn blenden wird, es kann jeder sein, er kann von überall kommen, es sind die vielen, aus denen einer die Waffe zückt, ein Niemand. Deshalb ist er ein Bild der Macht, die darauf fixiert ist, herausgefordert zu werden, und blind jede Herausforderung annimmt. Das verwundete, seiner selbst bewusste Ich befindet sich im selben Fall, seine Ohnmacht buchstabiert den kommenden Angriff, sie blendet sich selbst. Das lässt es zum Begleiter und Kommentator der Macht werden. Es kennt ihre Geheimnisse und bespricht sie ohne Unterlass. Ohnmacht ist das andere Gesicht der Macht, das, in dem sie sich malt. Keine Seite kommt ohne die andere aus, kommt ihr aus."