Herbst: Kybernetischer Realismus

  • Drucken

Herbst: Kybernetischer RealismusAlban Nikolai Herbst

Kybernetischer Realismus

Heidelberger Vorlesungen

Broschur mit Fadenheftung, 128 Seiten

ISBN: 978-3-934877-62-7

Preis: Euro 19,80

"Ich meine, daß derjenige, der ein grundlegendes Prinzip vorauseilend aufstellt, derjenige sein muß, der das Beispiel dafür liefert, schreibt Ezra Pound in A Stray Document, einer kleinen Anweisung für Dichter. In diesem seinem Sinn hat sich das, was ich im Folgenden als Grundzüge einer nach-postmodernen Literaturästhetik skizzieren möchte, aus den Entwicklungen meiner poetischen Arbeit entwickelt. Es soll aber nicht nur für sie Gültigkeit haben, sondern die Grundzüge einer allgemeinen nach-postmodernen Poetik skizzieren, wie ich sie für unabdingbar halte, wenn vor allem die Prosa-Dichtung nicht restlos den entertainenden Bach hinabgehn und Literatur eine Bedeutung wiedererringen soll, die sie in den letzten drei Jahrzehnten verspielt hat und die über den puren Zeitvertreib einer zunehmend geringeren Leserschaft oder die Bedürfnisse eines, gesellschaftspolitisch gesehen, Orchideenstudiums hinausgeht. Dabei geht es nicht um die kulturelle Leitfunktion, wohl aber um eine Leitfunktion zusammen mit den anderen Künsten und um Kunst statt Unterhaltung überhaupt.br> Mein Anspruch ist ein hybrider. Doch können Sie in Ihren Erwägungen meiner Argumente andere ästhetische Positionen mit einbeziehen und gegen die meinen auf- oder abwägen. Wahrheitsfindung wie Wahrheitsschaffung ersteht im Wechselspiel und wird um so produktiver, je ernster es die jeweiligen Positionen mit ihren Haltungen meinen. Deswegen kann ein solcher Größenwahn erkenntnisfördernd sein. Haltungen, die sich selber von vorneherein relativieren, führen in aller Regel nicht weiter, sondern schwächen die Kraft ihrer Argumente zugunsten derer des Gegners. Ich spreche pathetisch, spreche von Dichtung, nicht von Schriftstellerei."

INHALT:
Erste Vorlesung: ARBEIT IN DER STERBENDEN SCHRIFTKULTUR IST ARBEIT AM STERBEN DER SCHRIFTKULTUR
Zweite Vorlesung: DER POETISCHE RAUM IST IMMER PHANTASTISCH
Dritte Vorlesung: KYBERNETISCHER REALISMUS